Tag 10: Tansania intensiv…

Der heutige Sonntag begann, wie soll es an einem Sonntagmorgen in Tansania auch anders sein, mit dem Besuch eines Gottesdienstes. Die Kirche war recht neu und noch in Bau, doch trotzdem waren die Bänke und Stühle bis auf den letzten Platz besetzt. Bei unserer Ankunft war der Gottesdienst schon in vollem Gange. Es wurde gepredigt, anders als in Deutschland: sehr laut, schnell und lebendig (fast schon aggressiv). Da der Pastor seinen Gottesdienst in Swaheli abhielt, konnten wir inhaltlich natürlich nicht folgen. Während der Predigt wurden Briefumschläge verteilt, in die man eine Geldspende legen konnte, beziehungsweise zu legen hatte ;-).

Einen weiteren Unterschied zu den meisten deutschen Gottesdiensten stellte die musikalische Untermalung dar. Aufgetreten sind große Chöre, mit und ohne instrumentale Begleitung, sowie ein Blasorchester. Jeder Kirchenbesucher konnte die Texte auswendig mitsingen, was dem Gottesdienst eine sehr große Lebhaftigkeit verlieh.

Schon vor dem Gottesdienst hatten Gemeindemitglieder materielle Spenden, wie Bananen, Reis, Früchte, aber auch Hühner und Gänse vor den Altar gelegt. Diese wurden dann nach dem Gottesdienst versteigert, natürlich zu Gunsten der Kirchenkasse… Und genau hier lag für uns das Problem: die Leute, die es sich leisten konnten, legten Unsummen für die zu ersteigernde Ware auf den Tisch (ein Beispiel: jemand ersteigerte einen Sack Mais und einen Kanister Öl für umgerechnet 500 Euro). Bei diesem Gottesdienst kamen also geschätzt 50.000 Euro zusammen. Erst einmal muss man bedenken, dass der durchschnittliche Tansanier sowieso ein ziemlich niedriges Einkommen hat und es mit großen Bemühungen gerade einmal schafft, seine Familie zu versorgen und die Kinder zur Schule zu schicken. Zwar ist die Höhe der Spende frei festzulegen, doch fühlen sich die Menschen Gott gegenüber zu einer Spende verpflichtet und auch die Kirche fördert diesen Gedanken. Doch auch das Ziel der Spenden wird in meinen Augen stark verfehlt. Würde die Kirche in soziale Projekte investieren, dann würde es dem gesamten Land ohne Zweifel um einiges besser gehen. Stattdessen fließt das Geld in den Bau und die aufwendige Renovierung von Kirchengebäuden. Auch beachten muss man allerdings, dass die Menschen noch eine sehr enge Verbindung zum Glauben und zu der Kirche haben.

Nach dem Gottesdienst trafen wir uns mit Grace, einer geförderten angehenden Studentin. Sie führte uns zu sich nach Hause und zusammen mit ihrer Familie aßen wir zu Mittag. Dieser Besuch war für uns besonders interessant, weil wir nun auch die ganz einfachen Lebensverhältnisse in Tansania kennenlernten.

Am frühen Abend waren wir bei einem weiteren Studenten, Ezekiel eingeladen. Mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter, lebte er in einer gemieteten 2- Zimmer- Wohnung. Die Damen des Hauses bereiteten ein leckeres Essen für uns vor und zusammen mit Ezekiels Familie und Nachbarn verbrachten wir einen netten Abend. Vor allem Daniella, seine kleine Tochter, sorgte bei den Damen unserer Reisegruppe für große Begeisterung. Schweren Herzens und widerwillig mussten wir uns dann am Abend wieder trennen...

Kukuona hivi karibuni     Eure Nele

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