Tag 9: Schulen über Schulen…

Ausgeruht von der gestrigen langen Reise, starteten wir in unseren ersten Tag in Dar es Salaam. Unser Plan, zwei Schulen am heutigen Samstag und zwei Schulen am Montag zu besuchen, ging leider nicht auf, denn am Montag werden die National Exams in den tansanischen Schulen stattfinden. So mussten wir nun alle vier Schulen heute besuchen. Unmittelbar nach dem Frühstück stießen Brycan und Janeth, beide von Mitgliedern unserer Reisegruppe gesponsert, zu uns und begleiteten uns den ganzen Tag über. Unser erstes Ziel war die Glenrose High School. Aufgrund von Prüfungsvorbereitungen konnten wir die Schule leider nicht besichtigen, doch die gesponserte Schülerin traf uns vor den Schultoren, um ein paar aktuelle Informationen auszutauschen.

Im Folgenden besuchten wir die St. Anna Marie Academy und die Brilliant Secondary School. Da an beiden Schulen nur ein, beziehungsweise zwei Schüler/innen lernten, waren wir auch nach unseren Gesprächen mit den Schulleitern, sowie den Schülern noch gut in der Zeit. Nach drei Schulen brauchten wir dann erst einmal eine Pause und fuhren zu einem recht europäischen Supermarkt, aßen dort mit unseren tansanischen Begleitern zu Mittag und verschafften uns einen kurzen Einblick in den Supermarkt.

Am späten Nachmittag erreichten wir unsere letzte Schule für den heutigen Tag, die Midland Secondary School, welche sowohl im lokalen, als auch im nationalen Ranking, gemessen an den Leistungen der Schüler, sehr gut abschnitt. An dieser Schule befanden sich 13 von „Schulgeld für Tansania“ geförderte Schülerinnen und Schüler. Aufgrund der hohen Anzahl, teilten wir die Schüler unter uns 7 Sponsoren auf, um mit jedem in Ruhe ein Einzelgespräch führen zu können. Als dann endlich alle Schüler mit Geschenken ihrer Sponsoren versorgt waren, war die Sonne schon untergegangen und wir machten uns auf den Weg zu unserem nächsten Treffen, denn der Tag war noch lange nicht um.

Abends waren wir mit derzeitigen und ehemaligen Studenten in einem Restaurant verabredet. Trotz einer leichten Verspätung unsererseits, verbrachten wir einen sehr schönen und informativen Abend miteinander. Sowohl unsere Seite, also die Sponsoren und leitende Mitglieder der Organisation, als auch die Studenten hielten Reden und bedankten sich für die gute Zusammenarbeit. Interessant war auch der zukünftige Werdegang der Studenten, die ja schon jetzt sehr viel erreicht hatten. Mit dem Versprechen in Kontakt zu bleiben, kehrten wir spät am Abend in unsere Unterkunft zurück.

Geo-Daten:

Glenrose High School        S 06 46‘45,2 E 039 02‘25,0

St. Anna Marie Academy     S 06 47‘55,2 E 039 07‘23,3

Brilliant Secondary School    S 06 48‘05,9 E 039 07‘55,5

 

Kukuona hivi karibuni     Eure Nele

Tag 8: Die Busfahrt ...

Um 5 Uhr morgens riss uns der Wecker aus dem Tiefschlaf. Nach einem kleinen Frühstück sammelten wir all unser Gepäck zusammen und machten uns zu Fuß auf den Weg zur nicht weit entfernten Busstation.

Mit dem „DarXpress“ ließen wir Arusha hinter uns und strebten Tansanias bevölkerungsreichste Stadt, Dar es Salaam an. Die Fahrt war sehr lang und zog sich während der Einfahrt in die Stadt zeitlich noch einmal zusätzlich in die Länge. Das lag einerseits an den starken lokalen Regenfällen der letzten Tage, die zahlreiche Überschwemmungen mit sich gebracht hatten und andererseits an der ohnehin nicht gerade gut strukturierten Verkehrsführung Dar es Salaams.

Im Endeffekt brauchten wir gute 12 Stunden, bis wir endlich an unserem Guest House ankamen. Doch der Tag war noch lange nicht zu Ende…

Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, machten wir uns auf den Weg zu Richard. Richard arbeitet seit der Gründung unseres Projektes eng mit „Schulgeld für Tansania“ zusammen und trifft in Dar es Salaam wichtige Absprachen mit den einzelnen Schulen. Für den heutigen Abend hatte er uns zum Abendessen bei sich zu Hause eingeladen. Mit seiner Familie und Freunden verbrachten wir einen sehr netten Abend, doch waren wir nach dem langen Tag trotzdem froh, als wir in unserer Unterkunft zur Ruhe kommen konnten!  

Kukuona hivi karibuni     Eure Nele

Tag 7: Treffen mit den Eltern aus Ndatu ...

Mal wieder standen auf unserem heutigen Tagesplan viele, sehr unterschiedliche Programmpunkte.

Erst einmal besuchten wir eine geförderte Wirtschafts- und Finanzstudentin. Sie wohnte zur Zeit allerdings nicht Zuhause bei ihrer Mutter, da diese schon recht alt war und weder Platz noch Geld für die Versorgung eines Kindes hatte, sondern bei ihrer Tante. Zu dem Zeitpunkt unserer Ankunft hatten wir auch hier mit recht ärmlichen Verhältnissen gerechnet. Umso überraschter waren wir dann, als wir an ihrem Haus ankamen. Es war groß und zeugte auch im Hinblick auf die Einrichtung auf Wohlstand.

Die Studentin freute sich sichtlich über unseren Besuch. Sie zeigte uns ihre letzten Zeugnisse, die wirklich sehr gut waren. Nach ein paar Absprachen bezüglich weiterer Förderungsmaßnahmen machten wir uns wieder auf den Weg.

Unser nächstes Ziel war die „Lady of Mercy Primary School“- eine Grundschule in Arusha. Die Gründerin und Schulleiterin arbeitete schon lange mit „Schulgeld für Tansania“ zusammen. Momentan fördert unsere Organisation zwei ihrer Schulkinder. Wir trafen die beiden, überreichten ihnen Geschenke ihrer Sponsoren und ließen uns die Schule zeigen. In jeder Klasse, die wir uns ansahen wurden wir mit einem Lied begrüßt. Besonders auffallend war hier die unglaublich gute Stimmung und die Motivation der Kinder, etwas zu lernen. Nach der lebhaften Hofpause fuhren wir zurück nach Arusha.

Dort aßen wir erst einmal zu Mittag und besichtigten dann den Obst- und Gemüsemarkt, eine riesige Handelsfläche für Verkäufer. Nicht nur Privathaushalte, sondern auch Händler kauften hier ein, denn das Sortiment war wirklich groß! Kurz darauf stoß auch Gilbert, ein langjährig geförderter Schüler zu uns, der uns im weiteren Verlauf des Tages begleiten würde. Weiter ging es zum Masai- Markt. In einer großen Halle boten viele einzelne Händler ihre Ware an. Es gab Stoffe, Kleidung, Holzschnitzereien, Schmuck, Gemälde und noch unzählige andere Dinge zu kaufen. Die Verkäufer wandten zwar ihre größtmögliche Überzeugungskraft an, um uns in jeden ihrer Läden zu locken,doch waren sie dabei nicht unangenehm aufdringlich und so hatten wir einen sehr lustigen Nachmittag…

Am Abend waren wir bei Stevens Familie zum Essen eingeladen. Außer uns kamen viele Eltern aus dem Umkreis von geförderten Schülerinnen und Schülern. Es wurden Reden gehalten, gebetet und natürlich gegessen. Nach dem Essen erläuterte Ralf den Eltern dann noch einen Vorschlag, der ihnen die Möglichkeit gab, ihre Kinder die auf einer weiter entfernten Schule lernten, auf eine Schule in der Nähe zu schicken. Zur Auswahl standen hier sowohl die Edmund Rice, als auch die Masaai Girls Secondary School, beide hatten wir in den letzten Tagen besichtigt. Bei den Eltern kam dieser Vorschlag sehr gut an, denn natürlich freuten sie sich, ihre Kinder wieder näher bei sich zu haben. Viele der Eltern hatten Briefe und Geschenke für die Sponsoren ihrer Kinder dabei, die sie uns überreichten. Zum Abschluss sangen alle zusammen ein traditionelles tansanisches Lied, was das Gemeinschaftsgefühl noch einmal primär in den Vordergrund rückte. Nach einem schönen Abend machten wir uns auf den Heimweg, denn am nächsten Morgen würde es früh mit dem Überlandbus nach Dar es Salaam gehen... 

Kukuona hivi karibuni     Eure Nele

Tag 6: Der Kibo zeigte sich doch noch ...

Unser erster heutiger Programmpunkt widmete sich dem Besuch der Bendel Memorial Secondary School in Moshi Unsere Busfahrt führte uns an einer parallel zum Kilimanjaro verlaufenden Straße entlang, doch die Bergspitze war von dicken Wolken verhängt. An der Schule angekommen, führten wir ein langes Gespräch mit dem Schulleiter, um die wichtigsten Absprachen zu treffen. Im Anschluss trafen wir Paul, einen geförderten Schüler. Wir bekamen eine Führung über das Schulgelände, welches ziemlich neu und modern gestaltet war. Etwas schockiert hat uns allerdings die Größe der Schlafräume. Die Räume waren mit Dreietagenbetten ausgerüstet und umfassten jeweils 58-70 Schüler. Von Privatsphäre konnte also nicht die Rede sein… Nach dem Schulbesuch trafen wir uns in Moshi mit Ronaldo, einem jahrelangen tansanischen Partner von „Schulgeld für Tansania“, der in Moshi ein Safariunternehmen betreibt und einen Großteil der Termine unserer Reise organisiert. In einem Restaurant trafen wir Veronica, eine angehende Studentin, die wir für eine zukünftige Förderung ins Auge gefasst haben. Bevor eine Entscheidung getroffen werden kann, müssen wir uns allerdings erst wichtige Informationen über Veronicas Familie und deren finanziellen Stand beschaffen, denn für eine Förderung müssen die Schüler und Studenten gewisse Anforderungen erfüllen.

Nach dem Essen, das unseren Zeitplan etwas nach hinten verschob, machten wir uns auf den Weg zu den so genannten „Hot Springs“. Die „Straße“ (in diesem Fall ein Synonym für einen mit Steinen übersähten Lehmweg…) führte durch eine sehr abgelegene und von der Zivilisation abgeschnittene Gegend. Doch der beschwerliche Weg lohnte sich. Die Hot Springs fanden wir in Form von kleinen Wasserbecken, die durch einen Fluss verbunden wurden, vor. Umgeben waren sie von hohen Bäumen und Palmen, die als Lebensraum für viele Affen her hielten. Das Wasser war warm und sehr schön zum Schwimmen.

Wir hätten noch deutlich länger bleiben können, doch wollten wir die befestigte Straße noch vor Sonnenuntergang erreichen, also machten wir uns nach einer guten Stunde auf den Rückweg. Und tatsächlich lichtete sich die Wolkendecke und wir erhaschten noch einen Blick auf die Bergspitze des Kilimanjaro...

Geo-Daten:

Bendel Memorial Secondary School   S 03 20‘43,3 E 037 19‘15,5

Hot Springs S 03 26`38,8 E 037 11‘37,6

 

Kukuona hivi karibuni     Eure Nele

Tag 5: Ein Mix aus ...

Mal wieder fing unser Tag früh an. Nach dem Frühstück ließen wir das Zeltcamp hinter uns und fuhren in Richtung Moskito Town. Einen kurzen Zwischenstop legten wir am Aussichtspunkt des Lake Manjara ein, von dem aus man einen wundervollen Blick auf den See, sowie den zugehörigen Nationalpark hat.

Angekommen in der kleinen Stadt, begann unsere Führung. Besonders an Mto Wa Mbou (im Englischen: Moskito Town) ist, dass dort über 100 verschiedene Stämme, sowohl ursprünglich aus Tansania stammende, sowie aus anderen afrikanischen Ländern eingewanderte, friedlich zusammen leben. Die Menschen leben dort in erster Linie vom Anbau von Bananen und Reis, doch auch traditionelle Arbeiten, wie Holzschnitzereien bringen den Stämmen ihr Einkommen. Gegen Ende der Führung kam es dann noch zu einer Verkostung des selbst produzierten Bananenbiers… eine Geschmackssache ;-)

Unser nächstes Reiseziel war die Masaai Girls Secondary School. Die Schule fördert in erster Linie Mädchen aus dem Stamm der Masai,die schon in jungen Jahren verheiratet werden sollen. Direkt nach der Primary School (bis 7. Klasse) lösen die Eltern ihr getroffenes Versprechen an die Familie des zukünftigen Ehemanns ein und geben ihre Tochter zur Hochzeit frei. Diesen Vorgang versucht die von uns besuchte Schule zu unterbinden, indem sie „gefährdete“ Mädchen direkt nach der Grundschule zu sich holt und den Eltern somit gar nicht erst die Möglichkeit gibt, sie in dieser Zeit zu verheiraten. Oftmals erfolgt der Schulbesuch also gegen den Willen der Eltern. Wir trafen die von „Schulgeld für Tansania“ geförderte Schülerin und ließen uns von ihr und dem Schulleiter die Anlage zeigen, die für tansanische Verhältnisse sehr modern und fortschrittlich gestaltet war. Nach den notwendigen finanziellen Absprachen machten wir uns auf den Rückweg zu unserem Guest House in Usa River.

Nach zwei Stunden Pause, die der Großteil von uns nach dem langen Tag mit Schlafen verbrachte, bereiteten wir uns für das Abendessen vor. Eingeladen wurden wir von Laagie, einem langjährigen Freund von Ralf. Laagie ist Veterinär und gehört somit eher der oberen Gesellschaftsschicht Tansanias an. Wir wurden mit einer sehr großen Gastfreundschaft begrüßt und verbrachten einen wirklich schönen Abend miteinander. Auch die ein oder andere Freundschaft entstand im Laufe des Abends…

Geo-Daten:

Moskito Town                                 S 03 22‘25,8 E 035 51‘52,4

Masaai Girls Secondary School S 03 17`53,9 E 036 26‘47,6

 

Kukuona hivi karibuni     Eure Nele

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Schulgeld für Tansania e.V. unterstützt hilfsbedürftige Kinder in Tansania durch die Übernahme der Schulgebühren und ermöglicht so bevorzugt Waisen, Halbwaisen und Mädchen eine schulische Ausbildung.

 

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